Am Ende des Lebens einer Mahlitzscher Kuh steht die Schlachtung. Lange haben wir unsere Tiere dafür zum nahegelegenen Schlachter transportiert. Sie wurden auf einen Anhänger verladen und am Zielort, in fremder Umgebung, übernahm der Schlachter die Tiere.
Das Tierwohl liegt in unseren Händen und auch bei der Schlachtung wollen wir als Landwirte diese Verantwortung tragen. Wir haben uns lange Gedanken darüber gemacht, wie wir die Schlachtung verändern könnten. Dass es mittlerweile einige Alternativen gibt, hatten wir gehört. Die teilmobile Schlachtung im mobilen Schlachtanhänger schien dann die perfekte Lösung zu sein. Nach einigen Hürden und organisatorischem Aufwand, denn die Kosten für den hochmodernen Anhänger konnten wir allein nicht stemmen, war es dann im Sommer 2022 soweit. Die mobile Schlachteinheit, die wir gemeinsam mit Clemens Risse und Lutz Gläser anschaffen konnten, war einsatzbereit. Für die Verwirklichung unseres gemeinsamen Projekts haben wir sogar eine GbR gegründet, die „Hofnahe Schlachtung - Meißner Land GbR“! Möglich war die Anschaffung letztendlich auch durch Fördermittel des Landes Sachsen.
Seither läuft eine Schlachtung bei uns anders ab. Die Anstrengung des Transportes für das Tier entfällt, da die Tötung direkt am Stall oder Weiderand stattfindet. Das entsprechende Tier wird vorher für einige Zeit in einem extra Stall oder Weidebereich separiert. Der Schlachtanhänger dient in dieser Zeit als Kulisse, direkt dahinter befindet sich das Fressgitter und eine Rampe. Auf diese Weise kann die Kuh den Anhänger kennenlernen. Am Tag des Schlachtens wird kurz vorher die Rückseite des Anhängers geöffnet. Der Landwirt, der die Schlachtung durchführt – er hat extra ein Zertifikat dafür erlangt – betäubt die Kuh mit einem Bolzenschussgerät. Unmittelbar danach wird das Tier über einen Schlitten in den Hänger gezogen, dieser wird geschlossen und der Landwirt nimmt zur eigentlichen Tötung den Bruststich vor.