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14.11.2023
Per Flugzeug transportiertes Obst und Gemüse gab es bei der Mahlitzscher Ökokiste noch nie.
Mango, Ananas oder auch Beeren im Winter: Fast hat man sich in der Obst- und Gemüseabteilung des Supermarktes schon dran gewöhnt, dass alles eigentlich immer und überall verfügbar ist. Wie aber ist das möglich? Beerensaison ist nun mal im Frühsommer und Sommer, Ananas werden hier nicht angebaut. Um trotzdem alles jederzeit anbieten zu können, transportiert man Mango & Co. per Flugzeug um den halben Erdball.
Der Gedanke dahinter ist im Grunde absurd: Wir möchten das ganze Jahr über Zugang zu einer breiten Palette von Obst und Gemüse haben, unabhängig von der Saison oder der geografischen Lage, in der wir leben.
Doch dieser Wunsch hat Konsequenzen.
Flugware ist klimaschädlich
So ist der Transport von Flugwaren nicht nur teuer, sondern vor allem auch umwelt- und klimaschädlich. Kauft man Früchte, die in den eigenen Breiten nicht wachsen, müssen sie transportiert werden, dessen muss man sich bewusst sein. Der Schiffstransport ist dabei dem Flugzeug unter Umweltgesichtspunkten deutlich vorzuziehen. Selbstverständlich ist auch dieser CO2-aufwändiger als etwa regionales Obst und Gemüse zur Saison. Allerdings im Vergleich zum Flugtrabsport deutlich klimafreundlicher. Ein Beispiel: Berechnungen des IFEU (Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg) zufolge erzeugt 1kg Ananas per Schiff 0,6kg C02-Äquivalente, bei der gleichen Menge per Flugzeug transportiert sind es 15,1kg. Zum Vergleich: Für regionale Saisonäpfel gab das IFEU im Jahr 2020 einen Fußabdruck von 0,3 an.
Regionaler Bioanbau minimiert den Transportaufwand und reduziert somit die Umweltauswirkungen. Das leuchtet ein, was ohnehin im Umkreis wächst, muss nicht weit transportiert werden. Weniger Energieaufwand, weniger Emissionen, weniger Verpackungsaufwand sind das Ergebnis. Die Schlussfolgerung daraus kann nur sein: Flugware ist unbedingt zu vermeiden.
Flugware ignoriert Saisonalität und Regionalität
Alles zu seiner Zeit: Deshalb gibt es eine Beerenzeit, deshalb feiern viele Menschen das Erntedankfest und deshalb essen wir Kohl traditionell im Winter. Seit jeher gibt die Natur den Rhythmus vor. Verfügbarkeit von allem und zu jeder Zeit ist eine Erfindung unserer Zeit, in der globalisierte Warenströme das neue Normal geworden sind – ein folgenschwerer Denkfehler. Wertvolle Lebensmittel, die im Umland gereift und angebaut wurden, verlieren damit an gefühltem Wert. Dabei sind sie das eigentliche Ideal in puncto Ernährung und Umweltschutz.
Wenn alles immer verfügbar ist, verlieren wir den Bezug zum natürlichen Lauf der Natur.
Stärkung der Region
Wer zu regionalen Waren greift, stärkt damit aber auch die Wirtschaft in der eigenen Region. Die gesamte Wertschöpfung findet vor Ort statt und Arbeitsplätze bleiben erhalten. Abgesehen davon: Wer den Biolandbau in der eigenen Umgebung unterstützt, tut ganz aktiv etwas für den lokalen Umweltschutz und damit auch fürs eigene Wohlbefinden. Denn durch Hecken, Biotope, vielfältige Kulturen und Artenschutz wird auch die eigene Umgebung lebenswerter. Zudem werden weniger gesundheitsgefährdende Pflanzenschutzmittel vor der eigenen Haustür ausgebracht.
Flugware ist verpackungsintensiv
Damit sie heil am Ziel ankommt, muss Flugware oft aufwändig verpackt werden. All das spart man sich mit regionalem Obst und Gemüse. Bei der Ökokiste achtet man im Übrigen auf eine ganzheitlich verpackungssparende Wertschöpfungskette. Denn Verpackung entsteht nicht nur da, wo es der Endkunde sieht: Ob beispielsweise ein Transportrolli mit Gurten oder Plastikbahnen gesichert wird, macht einen erheblichen Unterschied in puncto Plastikmüll. Und auch in die grüne Mehrwegkiste kommt so wenig Verpackung wie unbedingt nötig. Was in der Umgebung wächst, muss nicht aufwändig verpackt und transportiert werden.